Island will wieder „Iceland“ sein

Seit 45 Jahren gibt es die britische Supermarktkette Iceland Foods, ein auf Tiefkühl- und Fertiggerichte spezialisiertes Unternehmen. Vor einiger Zeit hat sich die Firma aus Wales die Rechte an dem Namen „Iceland“ gesichert und die Marke beim Amt der Europäischen Union für Geistiges Eigentum (EUIPO) eintragen lassen. Und zwar nicht nur für ihre Filialläden, die es sogar auf Island gibt, sondern für eine ganze Reihe ihrer Firmenprodukte.

Genau da beginnt das Problem: Wenn isländische Firmen nun ihre von der Insel stammenden Erzeugnisse unter Verwendung der Bezeichnung Iceland vermarkten wollen, müssen sie mit Widerstand seitens Iceland Foods rechnen. Wie das Außenministerium in Reykjavík mitgeteilt hat, seien die Briten unter Berufung auf den Markeneintrag schon in mehreren Fällen erfolgreich gegen isländische Unternehmen vorgegangen. Der Versuch, den Slogan „Inspired by Iceland“ bei der EU-Patentstelle eintragen zu lassen, ist ebenso am Widerspruch von Iceland Foods gescheitert wie „Iceland Gold“ für Fischprodukte und „Clean Iceland“ für isländische Kräuter und Beerensäfte.

Im Außenministerium ist man naturgemäß wenig begeistert davon, dass den Isländern ihr eigener Name nicht mehr gehören soll: „Es erscheint vernünftig, dass für ein Unternehmen oder Produkt, das in Island oder von einer isländischen Firma hergestellt wurde, der Landesname benutzt werden darf.“ Iceland Foods hingegen will keinerlei Problem erkennen können und von der Gefahr einer Verwechslung ihrer Marke mit dem Inselstaat im Nordatlantik nichts bemerkt haben.

Die Isländer jedenfalls sind es leid und möchten ihren Namen zurück. Erwogen wird nun ein Verfahren auf Löschung des Markeneintrags beim EUIPO.