Affen-Selfie löst Rechtsstreit um Urheberrechte aus

Naturfotograf Slater reist durch Indonesien. Ein Schopfaffe klaut die Kamera und knipst sich mehrere Male damit. Buchstäblich „blitzschnell“ werden die Affen-Selfies in TV-Sendungen, auf Onlineportalen und in Zeitschriften berühmt. Als Wikipedia mit einem der Affenfotos gar einen Artikel über Schopfaffen illustriert, protestiert der Besitzer der Kamera. Es seien seine Fotos, an denen er das Urheberrecht habe, da die Selfies immerhin mit seiner geklauten Kamera entstanden.

Nein, sagt Wikimedia (Organisation hinter Wikipedia), die Urheberrechte habe der Affe. Da er rechtlich jedoch keine solchen Rechte erwerben kann, sei das Bild kostenlos nutzbares Gemeingut.


Verdienstverlust und Abstimmungsniederlage

Slater möchte mit seinen Affenfotos Geld verdienen. Bislang nutzen Menschen weltweit die Fotos kostenlos. Der Fotograf rechnet für den Rechtsstreit vor, wie teuer die Reisekosten waren und dass auch die Kamera eine große Investition bedeutete. Über die künftig kostenpflichtige Fotonutzung könnte ein Teil der Ausgaben refinanziert werden. Wikimedia ließ die Nutzer darüber abstimmen, ob das Bild aus der Wikipedia-Sammlung entfernt werden soll. Nein, entscheidet die Mehrheit, das Affen-Selfie wird nicht gelöscht.

Urheberrechtlich könnte im Falle eines Rechtsstreits ein neuer Präzedenzfall entstehen – wenn auch tierische Selfies eine seltene Ausnahme bleiben dürften.