Europaweit ein neues Markenrecht für Swatch: „One more thing“

Eben prangte es noch von der Leinwand und davor stand der Applevisionär Steve Jobs. Sein Vortrag am 6. Juni 2011 begann mit der legendären Keynote: „One more thing.“ Als Stevenote bekannt, folgte danach die Vorstellung neuer Produkte aus dem Hause Apple.

Glaubte man bisher, dass Schriftzüge vom Markenrecht ausgenommen sind, belehrt ein bekanntes Unternehmen aus der Schweiz die Welt eines Besseren. Nach langem Ringen gelang es dem Uhrenhersteller Swatch, sich die Markenrechte für die Keynote „One more thing“ zu sichern.

Swatch ist es nunmehr gestattet, den Slogan für 10 Jahre in Europa zu benutzen. Dieser steht dann im Namen von Swatch für die Präsentation von Videos, Computern, Bezahlsystemen, Reproduktionen und anderes. Niemand sonst ist es in der nächsten Zeit gestattet, in Europa „One more thing“ für seine Ideen und Werke zu etablieren.

Der markenrechtliche Schutz der Stevenote durch Swatch hat indes keinen Einfluss auf die Präsentation der Appleprodukte. Weiterhin ist es Apple möglich, die Keynote bei der Vorstellung von Neuheiten zu verwenden, da der markenrechtliche Schutz für Swatch auf Europa begrenzt ist.

Offensichtlich hat Swatch mit dem etwas unpopulären Schachzug die Wirkung von einprägsamen Worten und Slogans für das Marketing erkannt. Nach der Stevenote benutzte das Unternehmen gleich einen weiteren Werbehighlight von Apple als Vorlage. „Think different“ animierte Swatch dazu, die Markenrechte für die leicht geänderte Devise „Tick different“ zu beantragen und zu sichern.

Ob der Kunde in Zukunft mit den gedanklich an Apple hängenden Redewendungen an Swatch denkt, wird die Zeit zeigen. Vielleicht entpuppt es sich aber doch als eine gelungene Werbestrategie, wenn demnächst „Tick different: One more thing-Swatch“ als Werbeslogan auftaucht und den Schweizern wieder einmal den richtigen Spürsinn bescheinigt.